Das Schlafzimmer ist ein wichtiger Rückzugsort. Hier kehren wir jede Nacht ein, um uns eine bestenfalls lange „Mütze voll Schlaf“ abzuholen. Damit unser empfindlicher Schlaf nicht gestört wird, müssen viele Punkte stimmen. Auch der Geräuschpegel spielt eine wichtige Rolle, damit wir sowohl ein- als auch durchschlafen können.
Wie kannst du also dein Schlafzimmer vor Lärm schützen und einrollende Schallwellen eindämmen?
Der Schlafstörer „Lärm“
Laute Nachbarn, eine stark befahrende Straße, eine Bar, oder feiernde Leute vor dem Fenster. All das kann uns den Schlaf rauben. Im Schlaf ist man natürlich nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet, sondern weiterhin geräuschempfindlich. Das liegt ganz einfach daran, dass man sonst auftauchende Gefahren nicht bemerken würde.
Menschen reagieren hierbei unterschiedlich auf Störgeräusche. Manche haben eine höhere Toleranz, beziehungsweise einen stärkeren Filter als andere und wachen erst bei lauten Geräuschen auf. Dennoch kann Lärm die Schlafqualität auch ohne uns aufzuwecken negativ beeinflussen, da Geräusche einen „Fehlalarm“ auslösen und die Ausschüttung von schlafstörenden Stresshormonen ankurbeln können.
Vermeidbare Geräusche verhindern
Generell wäre es also am besten Lärm weitestgehend zu vermeiden. Hierbei ist die Wahl des Zimmers wichtig. Bestenfalls liegt das Schlafzimmer nicht direkt an einer lauten Straße oder einer anderen nächtlichen Geräuschquelle. Wenn die Nachbarn die Unruhestifter sind, ist es schon mal einen Versuch wert das Gespräch zu suchen. Viele sind sich der Hellhörigkeit des Hauses gar nicht bewusst und gewillt sich zumindest nachts etwas ruhiger zu verhalten.
Lärm einschränken
Wenn es der Schnitt der Wohnung oder des Hauses es nicht zulassen, können wir an der Lärmunterdrückung arbeiten. Hierbei ist der erste Schritt die Position des Betts zu überdenken, damit Geräuschquellen so weit wie möglich entfernt sind. Hierzu gehören zum Beispiel das Fenster, die Türe, die Heizung und die Wand zum Bad oder Nachbarn.
Schallschutz beim Fenster
Bei Außengeräuschen ist das Fenster meist die Schwachstelle und deshalb möchten wir hier ansetzen.
Schallschutzfenster
Bestenfalls werden moderne Schallschutzfenster verbaut. Diese besitzen schallisolierende Eigenschaften und sind bei der Lärmbekämpfung sehr effektiv. Wir möchten hier direkt anmerken, dass bei solchen Fenster besonders auf das richtige Lüften geachtet werden muss, da diese stark abdichten. Weitere Infos zu diesem Thema, gibt es im Artikel zum Raumklima.
Dichtungen
Falls dies keine Option ist, kann man nachträglich an der Schallisolierung der bestehenden Fenster arbeiten. Hierzu müssen die Dichtungen des Fensters intakt sein. Falls diese in die Jahre gekommen und porös sind, macht es Sinn sie auszutauschen. Neben den Geräusch eindämmenden Eigenschaften, hilft dies auch bei der Regulierung des Raumklimas, da weniger Austausch zwischen der Außen- und der Innenluft stattfinden kann.
Rolladenkasten dämmen
Bei der Abdichtung ist es wichtig auch an den Rollladenkasten zu denken, damit alle Schwachstellen in Angriff genommen werden. Denn, ein noch so gut isoliertes Fenster hilft wenig, wenn Schall und Kälte immer noch durch den Rollladenkasten ins Zimmer gelangen. Vor allem in Altbauten ist die Dämmung meist stark verbesserungswürdig. Wie so oft hast du hier die Wahl dir selbst eine passende Dämmung „zusammen zu basteln“ oder auf spezielle Rollladenkasten-Dämmungen zurückzugreifen.
Schallschutzvorhang
Gardinen können nicht nur chic aussehen und dein Zimmer verdunkeln. Nein, es gibt auch einen speziellen Schallschutzvorhang. Diese helfen bei der Schallisolierung und werden auch als Akustik- und Lärmschutzvorhang bezeichnet. Der besonders dicke, Schall schluckende Stoff vermindert Umgebungsgeräusche. Doch erwarte keine Wunder, der Lärmschutz ist nicht so drastisch, wie beim Schallschutzfenster und hilft vor allem bei den hochtönigen Frequenzen weiter. Es ist also keine Komplettlösung aber ein guter Anfang. Auch der Raumklang wird durch einen solchen Vorhang optimiert.
Akustikschaumstoff
Weiterhin gibt es die Möglichkeit die Fenster nachträglich mit Schallabsorbern aus Kunststoff zu isolieren. Hierbei muss man etwas selbst Hand anlegen und den passenden Schaumstoff auf einen auf das Fenster zugeschnittenen Rahmen kleben. Messe dazu die Höhe und Breite des Fensters bis zur Wand aus und nutze die Maße für den Bau eines Rahmens oder den Zuschnitt einer Holzplatte. Anschließend befestigst du den Schaumstoff im Rahmen oder auf der Platte. Damit das Ganze bequem installiert und abgebaut werden kann, bietet es sich an Griffe zu montieren. Für eine gute Schallisolierung, solltest du die Vorrichtung nicht direkt ans Fenster anlehnen, da sich die Schallwellen sonst direkt auf den Schaumstoff übertragen.
Türe schallisolieren
Hier ist das Vorgehen ähnlich zu der Lärmeindämmung bei Fenstern.
Dichtungen
Schritt eins ist das Abdichten der Türe. Hierfür gibt es neben den oben angesprochenen Dichtungen (zurück zum Angebot) extra Türdichtungen. Diese sind so konzipiert, dass die Türe dennoch ungehindert auf- und zugeht. Außerdem haben sie den zusätzlichen Vorteil, dass nicht nur Lärm, sondern auch Kälte und Zugluft ausgesperrt wird. Heizungsluft gelangt somit auch weniger in den Hausflur oder nach draußen, was sich positiv auf die Heizkosten auswirkt.
Schallschutzvorhang
Der oben angesprochene Schallschutzvorhang (zurück zum Angebot) kann hier ebenso angebracht werden. Man sieht das zwar nicht oft, jedoch spricht nichts dagegen. Frei nach dem Motto: „Der Zweck heiligt die Mittel“. Wie auch bei den Fenstern sollte darauf geachtet werden, dass der Vorhang nicht direkt an der Türe „klebt“. Der Abstand zwischen Vorhang und Türe ist wichtig, dass die Schallwellen sich nicht einfach auf den Vorhang übertragen. Dieser soll die Geräusche schließlich eindämmen und nicht verbreiten.
Akustikschaumstoff
Für die handwerklich geschickten unter uns ist auch die Isolierung mit schalldämmenden Schaumstoffen denkbar. Wenn man bedenkt, dass diese bestenfalls nicht direkt auf die Türe geklebt werden sollen, ist das nicht einfach umzusetzen. Zumindest in Hinblick auf eine „angemessene Ästhetik“.
Wände dämmen
Um großflächige Wände zu optimieren benötigt man auch großflächige Lösungen.
Bücherregal und co.
Ein breites Bücherregal oder ein Wandschrank sind zum Beispiel Möglichkeiten, um den Lärm etwas zu „brechen“. Die Möbelstücke sollten mit etwas Abstand zur Wand platziert werden, damit sie entkoppelt sind und nicht den Schall eins zu eins übertragen. Dieser Abstand zwischen Möbelstücken und Wand ist außerdem bei der Vorbeugung von Schimmel vorteilhaft, da dies die Belüftung verbessert und Feuchtigkeitsbildung reduziert.
Schaumstoff
Eine Schaumstoff-Konstruktion ist auch hier möglich. Hierfür müsste im Optimalfall eine zweite Wand hochgezogen werden und der Zwischenraum mit Schaumstoff ausgekleidet werden. Somit rüstet man sozusagen die mangelhafte Schalldämmung der Wände nach.
Raumakustik optimieren
Teppiche und Akustikbilder
Damit die Akustik im Schlafzimmer, oder in welchem Raum auch immer, besser ist helfen neben Mobilar die Platzierung von Teppichen. Diese sollten am besten hochflorig sein, da diese Schall am effektivsten absorbieren. Teppiche verhindern nicht das „Eindringen“ von Lärm, jedoch reduzieren sie die „Fortpflanzung“ von Geräuschen im Zimmer. Die subjektiv wahrgenommene Lautstärke kann somit etwas reduziert werden. Neben Teppichen gibt es auch sogenannte Akustikbilder, die eine ähnliche Funktion besitzen.
Lärmquellen verbannen
Weiterhin empfehlen wir logischerweise Lärmquellen aus dem Zimmer zu verbannen. Falls du beispielsweise eine tickende Wanduhr oder einen Wecker nutzt, kann dieser einfach durch ein lautloses Modell getauscht werden. Auch weitere elektrische Geräte, wie Klimaanlagen oder Luftreiniger können störende Geräusche produzieren. Hierbei sollten also ebenso schlaffreundliche Geräte verwendet werden.
Alternative Lösungsideen
Ohrstöpsel
Falls dir die genannten Möglichkeiten nicht zusagen, kannst du auch Ohrenstöpsel ausprobieren. Mit diesen aus Schaumstoff, Silikon oder Wachs bestehenden Produkten wird dein Ohr von Außengeräuschen abgeschottet. Möglicherweise fühlt sich das zuerst ungewohnt an, jedoch ist es ein potentieller Ausweg bei regelmäßig gestörtem Schlaf.
Weißes Rauschen
Außerdem kann man Geräusche mit Geräuschen bekämpfen. Das heißt wir versuchen hin und wieder auftauchende, störende Umgebungsgeräusche mit einem gleich bleibenden Rauschen zu überdecken. Hierfür gibt es das sogenannte weiße, oder rosa Rauschen. Über Generatoren, wird dein Zimmer die ganze Nacht, oder in der Einschlafphase mit dem Rauschen beschallt. Da es ein gleichbleibendes Geräusch ist, nehmen wir es nach einer Weile nicht mehr wahr. Mehr Infos findest du auf der Seite zum Thema Weißes Rauschen.
Schlafkopfhörer
Du hörst gerne entspannende Musik oder ein Hörbuch zum Einschlafen, doch dein Bettpartner stört die Geräuschkulisse? Die suchst eine akustische Schlafuntermalung für Reisen? Dann können dir Kopfhörer zum Schlafen weiterhelfen. Diese sind so konzipiert, dass sie komfortabel sind und dich so wenig wie möglich beim Schlafen stören.
Eine Hand wäscht die andere
Die Geräuschreduktion betrifft natürlich nicht nur die Abminderung von Außengeräuschen sondern auch die eigene „Produktion“ von störenden Geräuschen. Damit wir nicht selbst zum Verursacher von Schlafproblemen werden, helfen auch hier schallreduzierende Maßnahmen, wie das Auslegen von Teppichen.
Die eigene Waschmaschine ist ebenso eine Lärmquelle. Hier kann man beispielsweise den Schleudergang etwas herabsetzen und die Vibration der Maschine über sogenannte Vibrationsplatten hemmen. Somit überträgt sich die Vibration nicht so stark auf den Boden und „pflanzt“ sich weniger im Haus fort.
Auch bei der Musikanlage macht eine Entkopplung Sinn. Hierfür gibt es kleine „Füßchen“, die an der Box angebracht werden können. Es ist hierbei wichtig zu prüfen, dass die Box gerade steht und nicht wackelt, da sonst die Entkopplung nicht tadellos funktioniert. Ein weiterer Vorteil hiervon ist auch, dass das Klangergebnis optimiert wird. Somit freut sich nicht nur der Nachbar.
Erhöhte Konzentration durch weniger Lärm
Nicht nur im Schlafzimmer kann eine gute Raumakustik und Lärmreduzierung vorteilhaft sein. Im Arbeitszimmer oder auch im Wohnzimmer schafft Stille eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Vor allem im häuslichen Büro sollte auf eine gute Geräuscheindämmung geachtet werden, da du somit weniger, wenn auch nur unterbewusste, Ablenkungen hast. Dein Körper wird es dir mit erhöhter Konzentration und einem geringerem Stressniveau danken.
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